Mittwoch, 4. Mai 2022

39.

Seit einiger Zeit werden aufgrund technischer Probleme keine Änderungen und Ergänzungen an www.schaubuden.de vorgenommen. Mein Augenmerk richtetet sich mittlerweile eh auf Vertiefungen einzelner Aspekte unter schaubuden.blogspot.com.

Zwei Änderungen im Text sind aber doch vonnöten, die vorerst an dieser Stelle erscheinen:

Kapitel 2, S.40:
In verschiedenen Fachartikeln zur Zauberkunst wird angezweifelt, dass Reinhold Pfalz in größerem Maßstab an Zauberer und Schausteller verkaufte bzw. die in seinen Katalogen verkauften Artikel vorrätig hatte oder produzierte. Hier nun die Neufassung der entsprechenden Textstelle:
"Die Illusionen kauften die Schausteller in der Regel „komplett mit allem Zubehör“ bei spezialisierten Herstellern wie Ernst Basch in Hannover. 1918 übernahm Reinhold Pfalz, wie Basch ein ehemaliger Magier, die Firma. In seinem „Katalog A“ bot er ein umfangreiches Sortiment aller gängigen Illusionen an, viele davon waren speziell „für Schausteller und Panoptiken“ konzipiert. Inwieweit Pfalz all diese Artikel tatsächlich auf Lager hatte bzw. herzustellen in der Lage war, ist umstritten."

Kapitel 7, S.136, oben:
Auch hier waren inhaltliche Korrekturen notwendig. Es ist mir eingestandenermaßen sehr unangenehm, dass die bisherige Textstelle noch "online" ist und in verschiedenen Publikationen zudem dauerhaft erhalten bleibt. Abgesehen vom Fehlen einer Silbe, ein Fehler, der mir in all den Jahren nicht aufgefallen ist, ist die aus der älteren Literatur übernommene Umschreibung geistig behinderter Menschen als "schwachsinnig" schon lange Zeit nicht mehr angemessen und hätte schon längst entfernt werden müssen. Ich hoffe, die folgende revidierte, differenziertere Fassung baldmöglichst einarbeiten zu können: 
"Unter Mikrozephalie leidende Menschen haben ein verringertes Gehirnvolumen und sind oft zur Sprache kaum fähig. Sie wurden wegen ihres kleinen Kopfumfangs und anderer physiognomischer Auffälligkeiten als 'Vogelköpfe' zur Schau gestellt, bisweilen aber auch als partielle Rückentwicklungen zur untergegangenen 'Rasse der Azteken'. (vgl. Schmidt 2009, S.95ff)" 

Freitag, 28. Dezember 2018

38.


Seit einigen Wochen endet aus gegebenen Anlässen jedes Kapitel mit folgendem Hinweis:
This pdf-file is a chapter from www.schaubuden.de by Stefan Nagel. Note the copyright!

Es ist eine Frechheit, in welcher Weise sich mitunter meiner Texte bedient wird. Nach dem Ärger mit gedruckten Veröffentlichungen erscheinen nun vermehrt Passagen, ganze, mitunter sogar sämtliche Kapitel auf irgendwelchen Seiten im Netz ohne jede Quellenangabe.
Hier werden elementare Urheberrechte verletzt und noch dazu die ausdrücklichen Angaben zum Copyright ignoriert, was in den seltensten Fällen auf - drücken wir es vorsichtig aus - "Unbedarftheit"  zurückzuführen sein dürfte. Zumeist wird Absicht dahinter stecken. Ein denkbar schlechtes Licht fällt auf die Seitenbetreiber so oder so und Reaktionen meinerseits bleiben nicht aus.

Samstag, 25. August 2018

37.


Auch Kästners "Fabian" zog es auf den Jahrmarkt. In weiblicher Begleitung besuchte er eine Rummelplatz-Schmiere, in der den Zuschauern "für 30 Pfennig unüberbietbar alberne, verlogene Romantik vorgesetzt" wurde. Die Roman-Passage findet sich im 6. Kapitel auf Seite 120.


Mittwoch, 14. September 2016

36.


Auf meiner Wunschliste ganz oben stand viele Jahre ein klassisches und bis in unsere Tage zu Deko-Zwecken vielfach nachgedrucktes Schichtl-Plakat der Druckerei Friedländer aus dem Jahr 1908 - vielleicht eines der einprägsamsten und besten des Hauses. Der Bildteil einer kürzlich erworbenen 1926 eingesetzten Version des Plakats stimmt nun in denkbar bester Weise ins Schichtl-Kapitel ein, leider musste hierfür eine sehr originelle und witzige lithographische Bildpostkarte weichen. (Ein weiteres neu erworbenes Schichtl-Plakat aus dem Haus Friedländer wird in meinem Blog vorgestellt: http://schaubuden.blogspot.de/2016/10/zuwachs.html)

Weichen musste auch die kolorierte Souvenirpostkarte des "Riesenochsen Sultan" im fünften Kapitel - und zwar für eine deutlich schlechtere Aufnahme eines noch dazu deutlich "kleineren" Konkurrenten. Ausschlaggebend für das Einfügen dieser alten Fotografie war die gleichzeitige Ablichtung der Schaubude - Bilder solch kleiner Schaugeschäfte sind selten.
Riesen-Ochsen und -Schweine fanden besonders auf ländlichen Jahrmärkten ein interessiertes Publikum.


Samstag, 12. März 2016

35.


In den Neuzugängen meiner Sammlung illustrierter Zeitschriften aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts finden immer wieder interessante Grafiken und Artikel für "Schaubuden.de". Zuletzt erwies sich eine  Ausgabe der "Münchner Jugend" aus dem Jahr 1927 als ergiebige Fundgrube: Ein schönes Zitat aus einem sehr gelungenen Text von Ernst Hoferichter stellte ich an den Anfang des Inhaltsverzeichnisses, ein Bild von Karl Holtz, das eine Parade vor einem Stabuff zum Thema hat, ersetzt nun im Akrobatik-Kapitel eine humoristische Postkarte mit ähnlichem, aber künstlerisch anspruchslosem Motiv.

Auch meine Zettelsammlung bekam einige interessante Zuwächse, darunter ein Werbezettel der kleinen Schaubude eines ungenannten Besitzers, welcher in das einleitende Kapitel eingefügt wurde. Der Zettel wirbt für die Schaustellung einiger von einer "jungen schönen Indianerin" vorgezeigten "zoologischen Raritäten", einer "Anatomischen Venus" sowie von "Julia Pastrana" - wohl einer Wachsnachbildung der berühmten "Affenfrau".


Dienstag, 30. Juni 2015

34.


Beim "Völkerschau-Kapitel" fällt es mir besonders schwer, gänzlich auf Bildzitate zu verzichten, auch wenn es nicht an eigenem Material fehlt. Letztlich werden auch die letzten noch so interessanten gescannten künstlerischen Zeugnisse aus Büchern verschwinden. Aktuell traf es wieder einmal eine Zeichnung Heinrich Zilles. Statt seiner "Haremsfreuden" ist nun eine "Haremsbude" im Original zu sehen, darüber hinaus ein "Piktus", der Einblicke in eine "Finnische Sauna" gewährte ...

Im "Abnormitäten-Kapitel" wechselte ich einmal mehr Bilder aus eigenen Beständen: Die Souvenirkarte eines Flügelmenschen aus den 1920er Jahren wich der Außenaufnahme einer Schaubude aus dem gleichen Zeitraum, in der ein "Hummermensch" gezeigt wurde.

Sonntag, 4. Januar 2015

33.


Alte Dokumente von Panoramen und von Mechanischen Theatern sind besonders selten, doch kürzlich stieß ich in einer Trödelhalle tatsächlich auf einen Zettel, der für "Bergheer's mechanisches Theater mit Geister- und Gespenster-Erscheinungen" warb und wahrscheinlich aus dem vorletzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts stammt. Interessant ist, dass hier neben den für solche Etablissements charakteristischen Theatrum-Mundi- und Seilschwenkervorführungen auch typische Illusionsdarbietungen gezeigt wurden: der "Sprechende Kopf", Nebelbilder und die beliebten szenischen "Geistererscheinungen". Die Dramaturgie der Letztgenannten wird auf dem Zettel genau beschrieben - ein höchst aufschlussreiche Zeugnis, das sich nun im zweiten Kapitel an die Erklärung dieser Illusion anschließt.
Der Rest des Zettels ist im vierten Kapitel abgebildet.


Dienstag, 23. September 2014

32.


Die Fassade von "Fata Morgana" wurde ständig umgewandelt.
Der Erwerb einer ganzen Sammlung von Fotos verschiedener Schaubuden vornehmlich aus den 1920er Jahren stellte einen Glücksfall dar, wie er nur alle paar Jahre einmal vorkommt. So verfüge ich jetzt u.a. über (weitere) Aufnahmen von Schaugeschäften wie "Ramona, das Mädchen mit dem Kopf unter der Brust", "Loryna, das Straußenmädchen", "Paradox, die lebende Frau ohne Kopf", "Robor, der Radio-Maschinen-Mensch", "Der Hummermensch" oder der "Barnum Show".
Ein Bild von "Fata-Morgana (...) mit dem Schlangenleib" ersetzt ein Foto im Illusions-Kapitel. Bei dieser Dame handelte sich um eine Spiegelillusion nach Art der "Marsweiber".

Dienstag, 8. April 2014

31.


Kindheitserinnerungen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert bilden oftmals wahre Fundgruben auf der Suche nach Einblicken in vergangene Jahrmarkts-Welten. In die Einleitung wurde eine Passage aus Fontanes "autobiographischem Roman" "Meine Kinderjahre" eingefügt. Diese Stelle ist aus zweierlei Gründen interessant: Zum einen zeigt sie, welche Bedeutung die Schaustellungen auf den Festplätzen für die "Volksbildung" hatten, zum anderen gibt sie einen Hinweis auf die Entstehung der Jahrmarkts-Panoramen. Offensichtlich wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts Guckkästen, die zuvor von den "Guckkastenmännern" herum getragen und unter freiem Himmel aufgestellt wurden, zu mehreren in "Jahrmarkts-Schaubuden" ausgestellt. Bis zur Entwicklung der "Pamoramen" war es von da aus nur ein kleiner und folgerichtiger Schritt.

Der am Anfang des dritten Kapitels hinzu gekommene Ausschnitt einer humoristischen französischen Bildpostkarte vom Beginn des 20. Jahrhunderts verdeutlicht, warum diese Jahrmarkts-Panoramen im Volksmund "Bullaugen-Theater" hießen.

Montag, 6. Januar 2014

30.


Aus der erwähnten Illustrierten aus dem Jahr 1897 wurde eine weitere, sehr interessante kolorierte Fotografie dem 2. Kapitel hinzugefügt: Auf dem Spiegel im Hintergrund des Paradepodiums ist zu sehen, dass die Jahrmarktsbesucher ihre Schirme aufgespannt haben. Sie werden Schutz vor dem Regen suchen und wenig Interesse haben, den Paraden vor den Buden beizuwohnen. Die Artisten vor einer Zauberbude nutzen diese Gelegenheit für ein Päuschen: Der Magier hat es sich gesetzt und genehmigt sich eine Prise Schnupftabak, sein Medium, die "schwebende Jungfrau", scheint mehr zu schlafen, als sich in "Trance" zu befinden, und im Hintergrund warten gelangweilt zwei kurzberockte Schönheiten auf die Fortsetzung der "Show vor der Show".

Im einleitenden Kapitel habe ich schweren Herzens eine weitere Zeichnung Heinrich Zilles entfernt. Ersatz bietet das Cover eines amerikanischen Pulp-Magazins aus dem Jahr 1937, das einen Rekommandeur zeigt, der in den Staaten in der Regel auch als Kartenverkäufer fungierte. In Europa wurden die Billets hingegen an einer Kasse neben dem Eingang gekauft.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

29.


Es bereitet viel Mühe, in alten illustrierten Zeitschriften Artikel bzw. Bilder zum Thema "Schaustellungen" zu finden. Unter zehn durchgesehenen Jahresbänden von "Gartenlaube und Co." wird man vielleicht einmal fündig - und dann muss das Exemplar auch noch bezahlbar sein ...
Bei einer solchen Suche auf die Sondernummer einer Zeitschrift vom Ende des 19. Jahrhunderts zum Thema mit einer Fülle wunderbarer Abbildungen zu stoßen, ist da ein einmaliger Glücksfall, der mir kürzlich widerfahren ist. Einige Bilder habe ich dem einleitenden Kapitel sowie den Kapiteln 2 und 6 hinzugefügt - letzteres wurde bei dieser Gelegenheit ein wenig überarbeitet und insbesondere um genauere Ausführungen zu den "Lebenden Bildern" erweitert.

Sonntag, 20. Oktober 2013

28.

Auch das Illusionskapitel illustrieren nun ausschließlich Abbildungen aus meiner Sammlung: Einer alten Aufnahme der Parade einer Illusionsbude musste mit der Radierung "Illusionsakt" von Otto Dix ein weiteres Werk der bildenden Kunst weichen.

Originale Friedländer-Plakate sind selten und teuer; um so mehr freut es mich, dass ich gleich vier dieser Schätzchen erstehen konnte. Das abschließende Schichtl-Kapitel ist dank dieser Neuerwerbungen nun auch frei von Bildzitaten, zwei Plakate wurden dem bislang eher spärlich illustrierten zweiten Teil des Puppentheater-Kapitels zugefügt.

Kürzlich konnte ich eine alte Bildpostkarte erwerben, die das "Specialitätentheater" von Robert Melich im Jahre 1889 während eines Gastspiels in Essen zeigt. Die Photographie, die in das einleitende Kapitel eingefügt wurde, illustriert wie keine andere, welches Interesse eine große, regional bekannte Schaubude wecken konnte: Die Zuschauermassen versammeln sich dabei nicht nur vor der "Parade", sie strömen geradezu in die Vorstellung.

Donnerstag, 6. Juni 2013

27.


Mittlerweile ist auch das erste Kapitel frei von Bildzitaten, wobei es mir nicht leicht gefallen ist, die aufschlussreiche Fotografie Heinrich Zilles von einem reisenden Panoptikum zu entfernen.
Neu hinzugekommen ist eine Aufnahme des Panoptikums "Münchner Universum" mit "Spezialabteilung zur Hebung der Volksgesundheit" auf der Leipziger Messe zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Im neunten Kapitel ist neuerdings eine Aufnahme eines kleinen Raritätenkabinetts zu sehen, die vermutlich aus den frühen 1950er Jahren stammt. Louis Malfertheiner zeigte hierin zwei "original Schrumpfschädel aus dem Innern Brasiliens" sowie als weitere "völkerkundliche Sehenswürdigkeit ersten Ranges" "echte Indianerkostüme" aus dem "Karl May-Museum in Dresden".

Kapitel 6 enthält nun eine weitere Fotografie eines "Stabuffs" vom Beginn des 20. Jahrhunderts.

Dienstag, 9. April 2013

26.


Am Ende des Völkerschau-Kapitels ist nun die Parade einer amerikanischen "Girlie-Show" aus den 1950er Jahren zu sehen.

Im einführenden Kapitel sind zwei Abbildungen hinzugekommen. Das Bild der Parade der Menagerie Bidel musste einer wunderbar zum Text passenden Fotografie einer Schaubude weichen, die den bezeichnenden Namen "Wunderland" trug.
Ein weiter unten eingefügter Kupferstich verdeutlicht, wie man sich die einfachen stationäre Bretterbuden auf Festplätzen und in Vergnügungsvierteln vorzustellen hat, die Einheimische im 18. und frühen 19. Jahrhundert zeitweise an Schausteller vermieteten.

Dienstag, 8. Januar 2013

25.


Auch wenn ich Bildzitate vielleicht über das notwendige Maß hinaus durch Abbildungen aus eigenen Beständen ersetzt haben mag und dadurch meinem ursprünglichen Anliegen, vergangenen "Budenzauber" auch durch Werke der bildenden Kunst wieder aufleben zu lassen, zuwider gehandelt habe, will ich diesen einmal begonnen Weg fortsetzen. Tatsächlich stellen Wiedergaben von Kunstwerken aus sehr alten Büchern bei korrekten Quellenangaben i.d.R. wohl kein Problem dar.
Andererseits ist die Veröffentlichung meiner Arbeit bei einem renommierten Verlag letztendlich an nicht eindeutigen Vertrags-Passagen bezüglich der Bildzitate gescheitert. Meine darauf folgenden Bemühungen um Ersatz haben eingestandenermaßen eine gewisse Eigendynamik entwickelt, der zuletzt ein ausdrucksvolles Gemälde von Conrad Felixmüller aus einem 15 Jahre alten Katalog zum Opfer fiel. Stattdessen schmückt nun ein Druck von 1920 das Impressum.
Als adäquaten Ersatz für eine Abbildung im einleitenden Kapitel habe ich kürzlich einen Stahlstich aus dem frühen 19. Jahrhundert erstanden, der nach einem Bild Jan Steens gestochen wurde.
Das bisherige Titelbild des einleitenden Kapitels, ein Druck aus dem Jahr 1912, schließt nun das Quellenverzeichnis ab. Es musste einer äußerst stimmungsvollen Originalgrafik von Arvid Mather (1905-1950) weichen. Eine einfachere kolorierte Version des Motivs schmückt den Schutzumschlag von Emil Gobbers' "Artisten" (1949).

Freitag, 28. September 2012

24.


Das 6. Kapitel wurde u.a. um eine sehr schöne Außenaufnahme eines französischen Jahrmarkt-Theaters vom Beginn des 20. Jahrhunderts ergänzt. Beachtenswert sind die in die Fassadenpartie integrierten schmucken Wohnwagen.

Im Menagerie-Kapitel mussten in Bezug auf die Menagerie von Gottlieb Kreutzberg Berichtigungen vorgenommen werden. Die Fehler beruhten auf einer unpräzisen Jahresangabe im Nachdruck eines Menagerie-Führers.

Montag, 13. August 2012

23.


Im Kapitel 4 sind einige Abbildungen hinzugekommen, darunter ein Holzstich, der einen Reisenden mit einem Schaukasten zeigt, in dem sich bewegliche Figuren befinden.

Die Aufnahme einer Budenreihe auf dem Münchner Oktoberfest wurde ersetzt durch die Aufnahme einer Budengasse auf der Leipziger Messe vom Beginn des 20. Jahrhunderts.

Auch die Bilder, die die Anfänge der einzelnen Kapitel schmücken, stammen zunehmend aus meiner Sammlung bzw. alten Druckwerken, wobei es mir nicht immer leicht fällt, auf prägnante Kunstwerke zu verzichten. Das neu eingefügte Titelbild einer alten französischen Zeitschrift am Beginn des 6. Kapitels bildet jedenfalls einen vollwertigen Ersatz für die zuvor dort befindliche Grafik.

An verschiedenen Stellen habe ich Zitate aus "Die Vagabunden" von Karl von Holtei eingebunden. Dieser Roman von 1851 gibt überaus aufschlussreiche Einblicke in die Welt der Schaustellungen um die Mitte des 19. Jahrhunderts. "Keiner vor ihm hat das Völkchen der Kunstreiter, Akrobaten und Schausteller, die Wachsfigurenkabinette, Menagerien und ambulanten Theater, die große Familie der Heimatlosen, der unstet Vagierenden, nirgends Seßhaften so anschaulich zu schildern gewußt." (Joseph Halperson: Das Buch vom Zirkus. Düsseldorf 1926, S.194)
Holtei war tatsächlich ein intimer Kenner dieses "Völkchens", zu dem er nicht zuletzt aufgrund seiner eigenen Biographie intensive Kontakte pflegte. Seine Schilderungen der Gepflogenheiten fahrender Unterhaltungskünstler haben über weite Strecken bis in unsere Tage Gültigkeit: "Er wurde wider seinen Willen eingeweiht in Privatverhältnisse unzähliger Familien, Truppen, Gesellschaften, Banden, Unternehmungen, die, auf Neugier, Torheit, Leichtgläubigkeit oder Vergnügungssucht der Menschen spekulierend, seit Menschengedenken vom Vater zu Sohn, von Mutter zu Tochter forterbend, die Welt durchstreifen, und allüberall, wo sie sich begegnen, neben dem giftigsten Brotneid doch stets einige gegenseitige Rücksichten, Gefälligkeiten, Aushilfen und sogar Freundschaft für einander haben und üben." (Ausgabe Halle/S. 1911, S.249)

Zum Themenbereich "Menagerien" ist meine Sammlung inzwischen so umfangreich, dass ich wirklich aus dem Vollen schöpfen und immer wieder einmal Abbildungen austauschen kann. Diesmal betraf es die Affen- und Hundetheater. So wurde ein Holzstich durch einen anderen ersetzt. Außerdem musste die Souvenirkarte von "Wallandos Hundetheater" einer zeitgenössischen Fotografie von der Parade eines Affentheaters weichen, die einmal mehr belegt, welches Interesse viele Schaustellungen in früheren Zeiten erregten.


Freitag, 8. Juni 2012

22.


Die Titelseite schmückt nun auch eine Graphik aus meiner Sammlung, der Holzstich einer die Trommel schlagenden Schönen vor einer Schaubude.

Den eindrucksvollen Text von Egon Erwin Kisch über das "Extrakabinett" im Berliner Passage-Panoptikum illustriert neuerdings die Abbildung der Moulage einer Zangengeburt aus dem Führer eben dieses "Anatomischen Museums und anatomischen Extra-Kabinets". Mit diesem Heft aus dem frühen 20. Jahrhundert wurde meine Sammlung alter Panoptikums-Führer kürzlich um ein weiteres interessantes Stück erweitert.

Meine naheliegenden, sich vornehmlich auf historische Abbildungen stützenden Aussagen zur Entstehung der typischen Gestalt der Schaubuden (S.6f) fand ich kürzlich durch einen renommierten Theaterwissenschaftler bestätigt. Der hinzugefügte Verweis bezieht sich auf folgende Textstelle: "Die einfache Plattform der Kastenbühne hatte sich nur noch auf den Rummelplätzen erhalten - als Balkon an behelfsmäßigen 'Theatern', auf denen die Darsteller in vollem Kostüm erschienen, um die Zuschauer nach innen zu locken, (...)." (Bamber Gascoigne: Illustrierte Weltgeschichte des Theaters, dt. München, Wien 1968, S.177)


Donnerstag, 17. Mai 2012

21.


In den letzten Wochen konnte ich sehr interessantes Bildmaterial erwerben, einiges wurde in www.schaubuden.de eingefügt.

Im Kapitel 4 ist nun eine Fotografie eines kleinen reisenden Handpuppentheaters vom Beginn des 20. Jahrhunderts zu sehen, die ein entsprechendes Foto jüngeren Datums ersetzt. Außerdem zeigt ein Ausschnitt aus einem alten Holzstich eine Schaustellerin, die während einer Kaspertheater-Vorstellung Geld einsammelt.

Das Thema "Mentalmagie" im zweiten Kapitel illustriert nun eine Szene, in der ein Magier sein "Medium" in Trance versetzt. Das Souvenirfoto von "Miss Julia Delemont, beste magnetische Gedanken-Künstlerin der Welt", musste dafür allerdings weichen.

Nach langem Suchen konnte ich die Fotografie einer Reptilien-Schaustellung aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts erstehen. Solche kleineren Menagerien, die zumeist "Riesenschlangen" und/ oder Krokodile bzw. Alligatoren zeigten, waren in jenen Jahren recht häufig. In der Schaubude, die nun im Kapitel 5 zu sehen ist, wurde eine "6 Zentner schwere Riesenkrokodilmutter" nebst Jungtieren gezeigt.

Nicht minder habe ich mich darüber gefreut, dass ich eine kolorierte Bildpostkarte von Kobelkoffs Kinematographen erwerben konnte. Der "Rumpfmensch" Nikolas Kobelkoff (1851 - 1933) war sicherlich eine der interessantesten Gestalten unter den "Freaks" - und nicht zuletzt eines der gar nicht einmal so seltenen Beispiele dafür, dass man es als solcher durchaus zu Erfolg, Reichtum und Ansehen bringen konnte.

Mittwoch, 4. April 2012

20.

Im Menagerie-Kapitel wurden Abbildungen durch Holzstiche ersetzt, die besser zu den nebenstehenden Texten passen:
- Dem Ausschnitt aus Goethes "Novelle" gleich zu Beginn des Kapitels ist nun ein Stich aus einer Zeitschrift des Jahres 1844 zugeordnet.
- Der nach einer Photographie entstandene Holzstich von 1886 auf Seite 89 zeigt zwar nicht die Dompteuse Ella Falk, sondern die zu ihrer Zeit recht populäre Tierbändigerin und Menagerie-Prinzipalin "Nouma Hawa", die beschriebene Szenerie wird aber trefflich illustriert.
- Ein "Flohtheater", wie "Flohcircusse" auch oft hießen, ist auf einem Holzstich von 1892 zu sehen, der auf Seite 100 eingefügt wurde.

Im Kapitel 7 mussten "Die sieben lustigen Zwerge" einer alten Photographie weichen, auf der Tschuschkes großes Ensemble kleinwüchsiger Artisten auf dem Paradepodium vor einer imposanten Jugendstil-Fassade Aufstellung genommen hat, deren ganze Pracht leider nur zu erahnen ist.

Die Abbildung auf einer Souvenirkarte von F. Bernhards "Mechanischer Liliputaner-Damenkapelle" bereichert nun den Abschnitt Automaten/ Mechanische Theater des vierten Kapitels.
Auf Seite 58 ist außerdem ein wunderbarer Holzstich hinzugekommen, der einen Blick hinter die Kulissen eines Puppentheaters auf einem Jahrmarkt des späten 19. Jahrhunderts gewährt.

Ein anderer, nicht minder eindrucksvoller Holzstich aus dem Jahr 1883, der auf S.111 anstelle eines Fotos eingefügt wurde, zeigt das Innere eines "Stabuffs" während eines Ringkampfes.

Samstag, 3. März 2012

19.

.
Die restlichen Bildzitate im Puppentheater-Kapitel wurden nun auch ersetzt - vornehmlich unter Nutzung meiner Sammlung alter Schaustellerzettel. Insbesondere im zweiten Teil des Kapitels ist die Bebilderung noch nicht zufriedenstellend. Es ist überaus schwer, Bildmaterial zum Themenbereich Mechanisches Theater/ Theatrum Mundi aufzutreiben.

Neu im einleitenden Kapitel ist eine humoristische Illustration aus den "Fliegenden Blättern" des Jahres 1896: Schausteller, darunter verschiedenste Schaubuden-Attraktionen, drängen sich in einer Zeitungsredaktion. Zu Jahrmarkt-Zeiten wurden zahlreiche Anzeigen für die anwesenden Schaustellungen geschaltet. Ein beliebtes Werbemittel, das vor allem Menagerien, Zaubertheater, Circusse und Varietés nutzten, waren zudem überaus wohlwollende Zeitungsberichte vermeintlicher "Kunstfreunde" vom Besuch der Vorstellungen.

Mittwoch, 4. Januar 2012

18.

In den Kapiteln 4, 6 und 10 wurden weitere alte Fotografien aus eigenem Bestand eingefügt, darunter interessante Außenansichten von Schaubuden.

Die Abbildung eines "Seeweibs" am Ende des einleitenden Kapitels befindet sich auf einem kürzlich erworbenen Schmuckstück meiner Sammlung, einem Schaustellerzettel vom Beginn des 19. Jahrhunderts. Der Zettel wirbt neben der Schaustellung "seltener Seemenschen" für ein Chamäleon, lebende Gemsen, einen "Meerengel mit 2 Füßen und 2 Fuß langen Flügeln" sowie einen "Riesen-Wunderknaben".

Ähnlich alt, von 1832, ist der Zettel eines "Mechanischen Casperle-Theaters". Die Abbildung darauf ist nun im Kapitel 4 zu sehen.

Im Kapitel 3 befindet sich neuerdings der Briefkopf eines Schaustellerzettels, der ein Marionettentheater ankündigte, nebst "theatralischen Aufführungen", einem Theatrum mundi sowie einem Kinematographen.

Sonntag, 23. Oktober 2011

17.

Im Kapitel 2, Zauber- und Illusionsbuden, erfuhr der erste Teil einige Umstrukturierungen, außerdem wurden weitere Bildzitate entfernt.
Unter den an ihre Stelle getretenen Abbildungen aus meiner eigenen Sammlung befindet sich gleich zu Beginn das Bild einer prachtvollen Schaubude, die 1908 in Prag für die "Jubiläums-Ausstellung" errichtet wurde. Mit dieser  Ausstellung feierte die Prager Handels- und Gewerbekammer das 60järige Jubiläum der Herrschaft Franz Josef I. Neben zahlreichen Ausstellungen, Veranstaltungen (so z.B. die Uraufführung von Gustav Mahlers 7. Sinfonie) gab es auch der Unterhaltung und Belustigung der Bevölkerung dienende Angebote, darunter Karussells, Riesenrutschen oder Schaugeschäfte wie der "Palast der Illusionen".
Bei den Illusionsbuden auf Jahrmärkten handelte es sich demgegenüber i.d.R. um kleine, wenig aufwändig gestaltete  Geschäfte. Oftmals wurden die Illusionen auch in Panoptiken gezeigt. Die ebenfalls neu eingefügte Ausschnitt "Sirene, das lebende Meerweib" stammt von einem Schaustellerzettel, der für "R. Schulzes Plastisch.-Volks-Museum" warb.

Als Beispiel für eine amerikanische Circus-Sideshow wurde im einleitenden Kapitel ein Foto der Freak-Show des amerikanischen Circus "Barnum and Bailey" eingefügt.

Neu ist schließlich auch das Bild der "Kunstuhr" von Josef Greß in Kapitel 4. Die Uhr, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts auf Jahrmärkten gezeigt wurde, befindet sich heute im Besitz eines bayrischen  Gastwirts: http://www.gocklwirt.de/doc/weltuhr.html

Freitag, 16. September 2011

16.

Neu in meiner Sammlung ist ein Katalog von J. Winklers anatomischen Museum um 1900, dessen Titel nun im Kapitel 1 abgebildet ist. Dieses auf pathologische Ausstellungsstücke spezialisierte Panoptikum gastierte um die Jahrhundertwende auf vielen großen Jahrmärkten. In späteren Jahren wurde die Sammlung erweitert, 1917 präsentierte man auch eine Kaisergalerie, Menschen fremder Rassen, Tierpräparate, Folterwerkzeuge und ein Kaiserpanorama. Es ist zu vermuten, dass die neuen Exponate von aufgegebenen stationären und reisenden  Wachsfigurenkabinetten erworben wurden.

Sonntag, 14. August 2011

15.

In den Kapiteln 3 und 4 finden sich nun Auszüge aus Texten von Walter Benjamin. Seine stimmungsvollen Erinnerungen an Besuche im Kaiserpanorama aus "Berliner Kindheit um Neunzehnhundert" sind dabei besonders lesenswert.
Gegen Ende des einleitenden Kapitels erfolgt ein überfälliger Hinweis auf die Taucherbuden.

Samstag, 2. Juli 2011

14.

Auch das Kapitel 5 (Menagerien) enthält nun fast ausschließlich Abbildungen aus meiner eigenen Sammlung. U.a. kam ein Stich hinzu, der passend zum Text den Dompteur Robert Daggesell während seiner Raubtiernummer zeigt.

Im Kapitel 9 (Nachkriegszeit) habe ich ein Foto von "Malfertheiner's Klein-Kunst-Bühne" aus dem Jahr 1952 hinzugefügt. Mitglieder der verzweigten Schaustellerfamilie Malfertheiner betrieben verschiedene Schaubuden, darunter vornehmlich Menagerien (siehe Kapitel 5). Wegen des in Schausteller- und Circuskreisen sehr verbreiteten Aberglaubens schrieben sich einige "Malferteiner", also mit 12 statt 13 Buchstaben.

Samstag, 11. Juni 2011

13.

Die Änderungen der letzten Wochen - wiederum vornehmlich der Austausch von Bildzitaten durch eigenes Material - umfassen vor allem die Kapitel 1, 4, 6, 8, 9 und 10, wobei insbesondere eine Aufnahmen des Schichtl-Theaters aus den 1970er Jahren sowie der Parade eines "Stabuffs" vom Beginn des 20. Jahrhunderts hervorzuheben sind.
Im Kapitel 6 gab es zudem erwähnenswerte inhaltliche Umstrukturierungen und im Kapitel 8 finden nun abschließend die amerikanischen "Girlie-Shows" Berücksichtigung.

Samstag, 30. April 2011

12.

In den letzten Tagen wurden weitere Bildzitate gelöscht und zum großen Teil durch Bilder aus meiner eigenen Sammlung ersetzt. Hervorzuheben sind hierbei das Bild von Barbers Hai-Ausstellung aus den 1970er Jahren (Kapitel 1), eine Ansichtskarte mit einer Lithographie einer Parade vor einem Wanderkino von 1910 (Kapitel 3)  sowie eine Marionette der Wanderbühne Wünsch-Boneschky (Kapitel 4). Besonders zahlreich sind die Änderungen am Ende von Kapitel 9 sowie im Kapitel 2, wobei in diesen Kapiteln auch die Texte in erwähnenswerter Weise geändert wurden.

Durch die Aktualisierungen der letzten Zeit sind nun einige Kapitel weitgehend frei von Bildzitaten.

Montag, 28. Februar 2011

11.

0. Einführung
Meinen fortschreitenden Bemühungen, Bilder aus Büchern zu ersetzen, fielen im einführenden Kapitel gleich mehrere Bildzitate "zum Opfer", wobei ich auch hier der Überzeugung bin, recht ansprechenden Ersatz aus meiner Sammlung gefunden zu haben. Ich nutzte hierbei die Gelegenheit, meinen absoluten Lieblings-Holzstich durch eine kolorierte Version auszutauschen.

7. Abnormitäten
Auch in Kapitel 7 wurden diesmal gleich mehrere Bildzitate durch Bilder aus eigenen Beständen ersetzt, darunter zwei Fotos, die offensichtlich ein Mitglied des Ensembles einer Liliputaner-Schaustellung in den 1930er Jahren gemacht hat: Eine Aufnahme der Schaubude sowie ein Bild, das während einer Rast eines Wagengespanns aufgenommen wurde.

5. Menagerien
Den sanften Vorführstil von Raubtieren in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts illustriert nun eine zeitgenössische Radierung, die ich in einer Zeitschrift von 1906 fand.
Aus französischen Boulevard-Blättern der vorletzten Jahrhundertwende stammen die reißerischen Illustrationen von Unglücksfällen in reisenden Menagerien.
Diese und einige andere Abbildungen ersetzen bisherige Bildzitate aus Büchern.