Dienstag, 23. September 2014

32.


Die Fassade von "Fata Morgana" wurde ständig umgewandelt.
Der Erwerb einer ganzen Sammlung von Fotos verschiedener Schaubuden vornehmlich aus den 1920er Jahren stellte einen Glücksfall dar, wie er nur alle paar Jahre einmal vorkommt. So verfüge ich jetzt u.a. über (weitere) Aufnahmen von Schaugeschäften wie "Ramona, das Mädchen mit dem Kopf unter der Brust", "Loryna, das Straußenmädchen", "Paradox, die lebende Frau ohne Kopf", "Robor, der Radio-Maschinen-Mensch", "Der Hummermensch" oder der "Barnum Show".
Ein Bild von "Fata-Morgana (...) mit dem Schlangenleib" ersetzt ein Foto im Illusions-Kapitel. Bei dieser Dame handelte sich um eine Spiegelillusion nach Art der "Marsweiber".

Dienstag, 8. April 2014

31.


Kindheitserinnerungen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert bilden oftmals wahre Fundgruben auf der Suche nach Einblicken in vergangene Jahrmarkts-Welten. In die Einleitung wurde eine Passage aus Fontanes "autobiographischem Roman" "Meine Kinderjahre" eingefügt. Diese Stelle ist aus zweierlei Gründen interessant: Zum einen zeigt sie, welche Bedeutung die Schaustellungen auf den Festplätzen für die "Volksbildung" hatten, zum anderen gibt sie einen Hinweis auf die Entstehung der Jahrmarkts-Panoramen. Offensichtlich wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts Guckkästen, die zuvor von den "Guckkastenmännern" herum getragen und unter freiem Himmel aufgestellt wurden, zu mehreren in "Jahrmarkts-Schaubuden" ausgestellt. Bis zur Entwicklung der "Pamoramen" war es von da aus nur ein kleiner und folgerichtiger Schritt.

Der am Anfang des dritten Kapitels hinzu gekommene Ausschnitt einer humoristischen französischen Bildpostkarte vom Beginn des 20. Jahrhunderts verdeutlicht, warum diese Jahrmarkts-Panoramen im Volksmund "Bullaugen-Theater" hießen.

Montag, 6. Januar 2014

30.


Aus der erwähnten Illustrierten aus dem Jahr 1897 wurde eine weitere, sehr interessante kolorierte Fotografie dem 2. Kapitel hinzugefügt: Auf dem Spiegel im Hintergrund des Paradepodiums ist zu sehen, dass die Jahrmarktsbesucher ihre Schirme aufgespannt haben. Sie werden Schutz vor dem Regen suchen und wenig Interesse haben, den Paraden vor den Buden beizuwohnen. Die Artisten vor einer Zauberbude nutzen diese Gelegenheit für ein Päuschen: Der Magier hat es sich gesetzt und genehmigt sich eine Prise Schnupftabak, sein Medium, die "schwebende Jungfrau", scheint mehr zu schlafen, als sich in "Trance" zu befinden, und im Hintergrund warten gelangweilt zwei kurzberockte Schönheiten auf die Fortsetzung der "Show vor der Show".

Im einleitenden Kapitel habe ich schweren Herzens eine weitere Zeichnung Heinrich Zilles entfernt. Ersatz bietet das Cover eines amerikanischen Pulp-Magazins aus dem Jahr 1937, das einen Rekommandeur zeigt, der in den Staaten in der Regel auch als Kartenverkäufer fungierte. In Europa wurden die Billets hingegen an einer Kasse neben dem Eingang gekauft.